St. Gertraudkirche

St.-Gertrauden Kirche

St. Gertraudkirche

Neogotische Backsteinkirche, dreischiffige Basilika.
Entfernung vom Hotel0,1 km

Die St.-Gertraud-Kirche ist eine evangelische Kirche in der Stadt Frankfurt (Oder). Sie steht unter dem Patrozinium der Heiligen Gertrud von Nivelles.

St.-Gertrauden Kirche

Geschichte

Vorläuferbauten

1368 wurde die von der Gewandschneiderinnung für die Bewohner der Gubener Vorstadt in Frankfurt und die südwärts ziehenden Kaufleute als Gebetsstätte errichtete St.-Gertraud-, Urban- und Theobald-Kapelle vor dem Gubener Tor erstmals erwähnt. Die Kapelle und ihre Nachfolgebauten standen in etwa dort, wo heute das Heinrich-von-Kleist-Denkmal steht.

Mit der Zerstörung der Gubener Vorstadt durch die Hussiten 1432 wurde auch die Kapelle zerstört, aber bald wieder aufgebaut. Durch die Reformation wurde die Kapelle 1539 zur Pfarrkirche erhoben. Seit 1614 wurde ein Kirchenbuch geführt.

Im April 1631, kurz vor dem Angriff der Truppen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg, brannten die kaiserlichen Truppen die Gubener Vorstadt samt Kirche nieder. 1660, rund dreißig Jahre später, wurde sie im barocken Stil neu aufgebaut und am 25. April 1662 geweiht. 1670 entstand der spätgotische Altarschrein.

Nach den Befreiungskriegen 1820 konnte die Gewandschneiderinnung die Erhaltung der Kirche nicht mehr finanzieren, so dass das Gebäude an die Stadt Frankfurt (Oder) überging. Vor der Auflösung der Gewandschneiderinnung stiftete diese eine silberne Taufschale, Taufkanne und einen Tauftisch. Die Taufschale ist bis heute in Nutzung.

1822 war die Kirche baufällig; Gottesdienste bis zur Sanierung 1823 fanden in der Marienkirche statt. 1856 gab es Innenrestaurierungen, während derer wieder die Marienkirche genutzt wurde.

Das heutige Gotteshaus entsteht

1865 setzte der Magistrat eine Kommission für einen Neubau von St. Gertraud ein. Nach Landerwerb und Architektensuche konnte 1873 mit einer Anleihe ein Neubau im neogotischen Stil begonnen werden. Die Entwürfe der dreischiffigen, neugotischen Basilika stammten von den Architekten Carl Christ und Wilhelm Kinzel. Am 20. Dezember 1878 war der Bau vollendet und die neue Kirche wurde eingeweiht. Zum Einweihungsgottesdienst wurden 1.000 Einladungen verschickt. Das Ereignis war bedeutsam, da es sich um den ersten Kirchenneubau in Frankfurt seit dem Mittelalter handelte. Die Gemeinde feierte die Einweihung später.[1] 1879 war die Orgel fertig.

Um 1882/1885 erhielt St. Gertraud eine neue Turmspitze.

Um 1930 erfolgten wieder Reparaturarbeiten, infolgedessen vielfältiger Zierrat entfernt wurde. Der Turm erhielt seine Spitze in der heutigen Form.

Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche durch Artillerietreffer schwer beschädigt, aber rasch wieder instand gesetzt. Am 15. Mai 1949 wurde die provisorisch renovierte Kirche wieder genutzt.

1975 wurden die Gertraud- und Mariengemeinde vereint. Beim Umbau 1978 bis 1980 in St. Gertraud wurde eine Zwischendecke auf der Höhe der ehemaligen Emporen eingezogen. Im unteren Geschoss entstanden Gemeinde- und Büroräume, im oberen Geschoss ein Kirchraum. Das Pfarrhaus der Mariengemeinde sollte in eine Schule umgewandelt werden.[1]

Siebenarmiger Bronzeleuchter aus der Marienkirche; seit den 1980er Jahren in der Gertraudenkirche.

Nach 1980 wurden die mittelalterlichen Kunstgüter Hochaltar, Bronzetaufe, ein siebenflammiger Leuchter und viele Epitaphien aus der Marienkirche in den oberen Kirchraum eingebracht.

Innenansicht mit Blick auf den Altar

Seit Kriegsende beherbergt die Kirche die geretteten Kunstschätze der 1945 völlig ausgebrannten St. Marienkirche. Zum kunsthistorisch wichtigsten Inventar gehören der 4,70 m hohe vergoldete siebenarmige Bronzeleuchter (Ende 14. Jh.) sowie die aus der gleichen Zeit stammende Bronzetaufe samt Haube.

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